11.12.15

Scheiße aus Neapel

Heutzutage passiert es nicht mehr so oft daß ich Kaffee zu Hause trinke. Oder daß ich mein Versteck von Zimtschnecken ganz leer esse. Oder daß ich krank bin. Aber wenn das Letzte von denen passiert kann man auch die zwei anderen erwarten. An dem Zeit kann es auch auch häufig vorkommen daß ich einen Blogeintrag auf Deutsch schreibe.

Jetzt hab' ich Zeit. Ich bin vor zweitem Mal diese Woche krank, und ja, es ärgert mich. Doch nicht zu dem Punkt daß ich unzufrieden sein würde (das werde ich fast niemals), aber zu einem Punkt daß ich wirklich was zu tun haben möchte. Und bevor ich mit den Weihnachtskarten anfange hab' ich auf meinem Tisch einen Artikel von Christian Braw (ein Schwede) auf Deutsch gefunden. Der heißt Göttliche Ordnungen - in der Theologie Martin Luthers.

Priester, Emeritus Christian Braw schreibt von der Ordnung, Ordo, Gottes. Er zeigt in dem Artikel wie das ganze Welt eigentlich sakramental ist, d.h. in allen, auch weltlichen, Ordnungen ist das Wort Gottes eingeschlossen und diese Ordo sind deshalb von Gott eingesetzt und von Gott geordnet. Am interessantesten fand ich in dem Artikel daß was er vom Amt als göttliche Ordnung spricht. Gottes Befehl und Gottes Gegenwart in dem Amt (z.B. Predigtamt, aber auch mein Amt als Ärztin) macht es zu einer göttlichen Ordnung. Braw erklärt weiter Luthers Gedanken: daß jeder Amtsträger ein vicarius Christi ist, ein Stellvertreter Christi, und handelt deshalb in Christi Auftrag in dem Beruf.

Als ich heute krank von der Arbeit bin und gerne da sein würde aber anderseits auch nach dem Herbst ganz erschöpft bin freut es mich von meinem Beruf sowas zu erfahren. Auch in meinem Beruf brauch ich nicht die Stärke und die Ergebnisse selbst produzieren. Braw schreibt dann am Ende des Artikels daß "überschreiten sie die Grenzen des Wortes Gottes treten sie aus der göttlichen Ordnung heraus" und "über das Evangelium hinaus [...] haben die Amtsträger keine Autorität". So muss ich mich  also daran denken lassen daß mein Amt, als Christin und als Ärztin, nur als göttliche Ordnung gilt wenn es vom Evangelium begrenzt ist. Die Stärke zu diesem Ordo Christi kommt auch nur vom Evangelium her, nirgendwo anders.

Na ja, jetzt bin ich fertig mit meinem neapolitanischen Kaffee. Soli Deo Gloria


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